Wir über uns

Aus unserer Geschichte

Unser Pelikan e.V. ist ein gemeinnütziger Verein.


Sein Name spricht für Hingabe. Die Geschichte dazu hat unser Ehrenvorsitzender Prof. Dr. Otto Fuhlrott ausgegraben.

Er war Gründungsmitglied. Das klingt schrecklich nüchtern, denn was er uns bedeutete, lässt sich so einfach nicht fassen. Er brachte seine Lebenser-fahrungen ein. Der Krieg hat ihn unversehrt zurückgelassen.


Ein Mensch, mit humanistischem Weltbild. Ein Germanist, der Generationen von Lehrern ausbildete. Ein streitbarer Mensch.
 Ein Träger des literarischen Erbes. 
Ein Förderer der Gegenwartsliteratur. Ein Freund. Anspruchsvoll, anstrengend, sprühend waren die Gespräche mit ihm, ob über tote Dichter oder über lebende. Er war befreundet mit Schriftstellern. Ganz besonders mit Heinz Kruschel.

Heinz Kruschel. Wir kennen uns ewig, haben eng verbunden miteinander gearbeitet. Er hat 
mir zugehört, als ich 1989 von einer Jugendbuchwoche aus Hessen zurückkam 
und sagte, wir gründen einen Verein. Dabei lachte ich, weil ich dachte, wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir sind gut. Wir haben einen guten Namen. Freiwillig geben wir nichts davon her.

Wir schaffen es, neue Strukturen aufzubauen. Wenn. Ja wenn wir das gemeinsam versuchen. Wir überlegten beide, wer zu unseren Verbündeten gehören sollte. Natürlich der Professor Fuhlrott. Wir fragten Lehrer, Bibliothekare, Kollegen. Menschen, die unerschütterlich an ihren Vorstellungen von einer freundlichen Welt festhielten. Wir fanden Verbündete und gründeten den Pelikan.

Prof. Dr. Otto Fuhlrott 1920 - 2007

Literaturprofessor und Autor


Heinz Kruschel 1929 - 2011

Schriftsteller

Uns verbindet über Generationen und Gesellschaftssysteme hinweg der Wunsch nach Wahrhaftigkeit, die Suche nach Sinnhaftem, das Mühen künstlerischer Umsetzung, Sorge um die Heranwachsenden und Pflege des literarischen Erbes im humanistischen Sinn. 


Brigitte Reimann begann ihre literarische Arbeit in der Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren,

zu der auch Heinz Kruschel gehörte. Später wurde sie in den Verband der Schriftsteller aufgenommen. Den Bezirksverband leitete damals Wolf D. Brennecke. Sie zog nach Hoyerswerda, gehörte dann zu Cottbus, hielt aber zu den Magdeburgern immer noch Kontakt.


Freundschaftlich verbunden fühlte sie sich mit Wolfgang Schreyer. Zu Heinz Kruschel hatte sie ebenfalls ein freundschaftliches Verhältnis. Nicht zuletzt zeugen davon ihre Briefe, die sie sich regelmäßig schrieben, bis Brigitte Reimann nicht mehr schreiben konnte. Er sprach voller Hochachtung von ihr und verstand ihren Hunger nach Leben.


Otto Bernhard Wendler, der in der Nazizeit Berufsverbot hatte, kam nach Burg. Unter Pseudo-nym schrieb er weiter und sorgte sich nach Kriegs-ende um den literarischen Nachwuchs.

Bei ihm lernte Brigitte Reimann zu schreiben, zu denken, sich mit Texten auseinanderzusetzen, zu streichen, zu verwerfen und neu zu beginnen.


In dieser Tradition, manchmal von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, entstand Anfang der siebziger Jahre der „Zirkel schreibender Arbeiter“ in Burg. Getragen vom Maschinenbau, geleitet von Heinz Kruschel, bekam der Zirkel den Kunstpreis des FDGB. Denn wir lernten zu schreiben, zu denken, uns mit Texten auseinanderzusetzen, zu streichen, zu verwerfen und neu zu beginnen.


Der Kreis schloss sich mit der Gründung des Burger Autorenkreises 2012, der aus der Jerichower Schreibrunde hervorgegangen ist.  Pelikan - Schreibrunden gibt es ebenso in Magdeburg und Halle (Saale). Auch in schwierigen Zeiten halten wir Kontakt zueinander und stehen im Gedankenaustausch besonders zu den Texten.



Wir tragen das Licht weiter, das aus den Erinnerungen und Texten in unsere Zeit leuchtet und setzen uns intensiv mit unserer Zeit auseinander in Text, Bild, Foto manchmal auch Gesang und Tanz. So sehen wir uns im besten Sinne als ihre Erben.



Wir begreifen uns als verantwortungsvolle Erben ihres Wirkens, indem wir unseren Tagen vor allem in Textform ein lebendiges Gesicht geben. In Projekten wenden wir uns auch Kindern und benachteiligten Menschen in dieser Gesellschaft besonders zu.